Nach ihrer Antwort sagte ein Teil von ihm, das es wohl wirklich stimmen würde, was Hayley ihm da sagte. Warum sonst, hätte er das mit dem Mädchen getan, oder würde es am liebsten gleich noch mit Hayley machen. Allerdings war da auch noch der gesunde Menschenverstand. Es gab keine Vampire. Die gab es nur in Büchern und in Filmen, oder? Jer hob seine Hände und legte sie an seine Schläfen, welche er zu massieren begann. "Ich versteh das alles nicht!" Noch immer schwang Verzweiflung in seiner Stimme mit, während er sprach. "Bist du auch...?" Er sprach das Wort nicht direkt aus, es nämlich viel zu absurd für ihn. Vampire... Tze... Kurz dachte er über ihr Angebot nach, doch dieses verschwand schnell im Hintergrund, als er mehr auf ihr Herzschlag achtete. "Ich.. Ehm..." Sein Blick festigte sich auf die pochende Stelle an ihrem Hals. Wie gesteuert, bewegte Jeremy sich langsam auf Hayley zu, während sich wieder die schwarzen Äderchen unter seinen Augen bildeten.

Gleich der nächste Schlag in die Fresse. Werwölfe. Wo war er hier gelandet? Neuverfilmung von Van Helsing - die 21. Jahrhundert Version oder die neue Version von Buffy im Bann der Dämonen? Noch während der kleine Gilbert dabei ihre Worte richtig zu verstehen, wurde er von ihr zu Boden geschleudert. Er sah zu ihr auf und ließ sich auch noch berühren, aber das wars auch schon. Länger blieb er dort nicht liegen, denn im Bruchteil einer Sekunde verschwand er unter ihr, und tauchte einige Meter weiter auf. Wow. Das diese Aktion cool, und wohl für die Zukunft auch praktisch war, konnte er nicht leugnen. Der Durst, oder auch Hunger, war dabei Jeremy wieder für sich einzunehmen, weshalb ihre Worte nur schwach zu ihm durchdrangen. "Ich werde ihnen nicht wehtun!", meinte er ganz großkotzig, während er noch dabei, sich gegen den Durst zu wehren. "Ich... Ich brauch einfach nur..." Sein Atem ging etwas schneller und erneut betrachtete er ihren Hals.

So wie das klang, befand er sich doch eher in nem neuen Teil von Underworld. Aber so wie es aussah, war das nun leider die harte Realität. Vampire, Werwölfe und was wusste er schon, was hier noch so rumlief. Die Argumente, die sie ihm entgegen brachte, waren immerhin Grund genug, um den Blick von ihren Hals abzuwenden. "Werwolf...", rief er sich laut uns Gedächtnis zurück. Er legte seinen Kopf im Nacken, schloss die Augen und atmete tief durch. "Wo bin ich da nur reingeraten", stöhnte er leise. Sein Gesicht normalisierte sich wieder. Stur wie Jeremy nun mal war, schenkte er den Worten keine Beachtung, die seine Familie betraf. "Du kennst mich nicht! Ich könnte Elena, meiner Tante und Riley nie was antun!" Oder konnte er es doch? So sicher war es nämlich eigentlich gar nicht. Nur sein Stolz und Selbstsicherheit waren gerade größer, als das eigentliche Verantwortungsbewusstsein. "Wie würdest du mir helfen wollen?", fragte er dann doch aus Interesse.

Was sie ihm anbot klang generell ja gut. Leider Gottes aber nur zu langwierig. Elena, die eh schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch wegen ihm stand, würde es sicher nicht aushalten, wenn er sich für ein paar Tage verabschieden würde. Okay, im Moment hatte er eh kein Bock auf schule und auch seine Familie gingen ihm auf dem Geist, aber konnte er sowas echt durchziehen? "Ich kann nicht weg von Zuhause..." 'Werwolf'!", schallt es ihm erneut durchs Gedächtnis. Wie sollte ein Werwolf ihm helfen können? Noch dazu war sie ja eigentlich ein Feind, wie sie selbst andeutete. Ein gutes hatte die ganze Situation ja, Jeremy musste nicht an seine Eltern denken. Das war für die Situation sicher nicht förderlich.
'Damon kann mir helfen!' Jeremy erinnert sich daran, das sein "Erschaffer" sich noch bei ihm vorgestellt und ihm gesagt hatte, wie er ihn finden konnte. Wahrscheinlich war ein Vampir hilfreicher als ein Werwolf. Kurz schüttelte Jeremy seinen Kopf, als Zeichen, das er aus seinen Gedanken wieder "zurück" ist. Und erst jetzt fiel ihm auch auf, das Hayley näher gekommen war, was ihn schon ein wenig mulmig zu Mute werden ließ. "Jeremy", stellte er sich einfach vor. Kein Nachname, keine weitere Informationen. Nur so viel, wie sie wissen musste. "Warum willst du mir helfen?" Sein Ton war jetzt etwas härter und sein Blick bedacht. Er war schnell, so viel wusste er schon mal. Und das mit der Stärke würde er wohl auch noch austesten. "Ich meine... Du bist ein Werwolf. Du kannst mich töten..."

Dem jungen Vampir war die ganze Sache nicht geheuer. Er kannte das Mädchen erst seit einigen Minuten. Und in diesen Minuten hat sie gleich gesagt was sie war, und das sie ihn töten könnte. Die Alarmglocken in ihm schrillten immer lauter. "Ich kenne dich nicht!", merkte er an dieser Stelle noch mal an und ging selbst ein paar Schritte zurück. "Ich glaube, ein Vampir könnte mir da besser helfen, oder meinst du nicht auch?" wollte er dann von ihr wissen. Mit den sanften Tönen kam sie gerade bei ihm nicht weit. Jeremy beobachtete jede Bewegung von ihr, um im schlimmsten Fall auch gleich abhauen zu können. "Ich kann meine Familie aber auch beschützen!" Und das würde er. Jetzt wo er wusste, das es Werwölfe und Vampire gab, und noch dazu hier in Falls, würde er Elena und den Rest sicherlich nicht alleine lassen.

Das war ja mal ne Ansage. Nur leider ging diese komplett an ihm vorbei. Aber man durfte eine Sache nicht vergessen: Jeremy war noch 15 und dazu ein Vampir... Ne gute Mischung sieht anders aus, besonders in seiner Situation. "Du sagtest du seist ein Werwolf! Und noch dazu ist heute Vollmond! Wie willst du mir heute schon helfen, wenn du wohl möglich selber Hilfe brauchst?!" Jeremys Ton war gerade sehr schnippisch und sein Blick selbstsicher. Er konnte ihr gerade einfach nicht vertrauen, dafür kannte er sie nicht genug. "Zu mal, wo soll ich tagsüber unterkommen? Ich hab kein Bock abzufackeln!"

"Da kannst du auch lange warten", brummte er leise. Mit vor der Brust verschränkten Armen, beobachtete er Hayley dabei, wie sie von dannen zog.Er vielleicht Stur, aber nicht blöd. Aus dem Gespräch mit Hayley hatte er so wohl raushören können, das Vampire und Werwölfe Feinde sind. Da würde er doch keinem vertrauen! "Das war jetzt auch sehr reif, mir das noch zurück zu rufen!", rief er neckend zurück. Er hatte jetzt folgende Optionen. Entweder, er würde zum Salvatore Anwesen gehen, welches er ja kannte. Oder er ging Hayley nach oder er ging nach Hause und überlegte, was er nun tun sollte. Aus dem Wald zu verschwinden war fürs Erste wohl auf jeden Fall am Besten. Denn wenn hier noch mehr Werwölfe waren, war er auf keinen Fall sicher. Und so mit verschwand er auch schnellst möglich!