In seinem Zimmer angekommen, knallte er die Tür mit voller Kraft zu. "Was hab ich nur getan?!", fragte er sich selbst immer wieder, während er im Zimmer auf und ab ging. Der Durst brannte in seiner Kehle und kurz ertappte er sich dabei, wie er überlegte, Riley doch auszusaugen. Aber der Gedanke war genau so schnell verschwunden, wie er gekommen war. In der Tür drehte er noch den Schlüssel um, damit niemand hinein kam, bevor er sich auf sein Bett warf und sich unter der Decke versteckte. "Was soll ich jetzt tun?", flüsterte er leise in das leere Zimmer, während er nachdachte. Bleiben? Schwierig... Gehen... Wohin? Im Schutz der Dunkelheit blieb der Vampir erst mal liegen, noch immer überlegend, was er tun sollte.

Irgendwann, nach nicht all zu langer Zeit, war Jeremy eingeschlafen. Der ganze Tag war doch sehr aufwühlend für ihn gewesen. So viele neue Eindrücke, Vor - und Nachteile, und nicht einmal alle kannte er. Kurz gesagt, das Leben war gerade nicht besser als vorher auch. Er hörte nichts von dem Klopfen, was sich an seiner Tür tat, und auch nicht, wie seine Schwester in sein Zimmer kam und sich neben ihm setzte. Erst durch ihre Stimme, drang sein Bewusstsein wieder nach oben und er öffnete die Augen. Sofort kroch die vorherige Angst wieder in ihm auf, seiner Schwester wehtun zu können. Innerhalb einer Sekunde stand er in einer Ecke, im anderen Ende seines Zimmer. Seine Augen waren etwas geweitet, sein Blick auf sie gerichtet. "Ich bin ein Vampir", platzte er raus. Warum noch lügen? Sie hatte eh schon gesehen, was er konnte. Und da er von Manipulation nichts wusste...

Ihre Reaktion verwunderte ihn nicht. Das hieß aber noch lange nicht, das es ihm gefiel und er nicht etwas pissig wurde. "Riley!", unterbrach er sie laut. Ohne sich aus der Ecke zu rühren, sah er zu ihr hinüber. Sein Gesichtsausdruck wurde verzweifelt, seine Körperhaltung angespannt. Warum musste das alles schwieriger werden? "Was meinst du, warum ich so schnell bin? Warum ich so stark bin? Du hast doch meine Zähne gesehen, meine Augen!" Wieder wurde er lauter. Unbegreiflich schüttelte er seinen Kopf. Dann aber, rannte er in der gleichen Vampirgeschwindigkeit in die gegenüberliegende Ecke, nur um es ihr zu zeigen. "Glaubst du echt, das Drogen sowas anrichten können? Es war nur Gras, was ich genommen habe!" Mit 2 Finger stieß er das bei ihm stehende Sideboard auf andere Zimmerseite, während er immer wütender wurde. "Was ist deine Erklärung, hm?"

Das es keine Vampire gab, glaubte er vor wenigen Stunden auch noch. Aber dann kam der nette Herr Salvatore und verwandelte ihn mal eben in einen. Und nun stand er hier mit seiner Schwester und stritt mit ihr. "Dopingmittel?!", brüllte er ihr wütend entgegen, bevor er sich fassungslos mit seinen Händen durchs Haar fuhr. Sie hatte Recht, sie war stur. Ein Bock war nichts dagegen. Ihre Erklärung war ja mehr als nur bescheuert. Mit offenem Mund starrte er sie an, die Schultern nach vorne hängen lassend. 'Dann halt so..', dachte er sich wütend. Er richtete sich Riley gegenüber und versuchte sich das Gefühl vorzustellen, das er hatte, wenn er sich veränderte. Und nach wenigen Sekunden geschah es auch. Die schwarzen Äderchen begann sich unter seinen Augen zu kräuseln und ins Auge zu steigern. Zeitgleich färbte sich das weisse in ihnen dunkelrot. Knurrend ließ er den Mund offen um zu zeigen, wie sich seine Zähne veränderten. "Glaubst du jetzt auch noch, das ich lüge?!", fragte er sie knurrend.

Das passierte gerade nicht ernsthaft. Jetzt stand er hier schon völlig "entblößt" und sie glaubte allen ernstes, er wäre auf Drogen?! Was für Drogen sollten das bitte sein? Er wusste nicht weiter. Und er wollte ihr nicht weh tun. Also blieb ihm eigentlich nichts mehr, was er hätte versuchen können. Langsam schüttelte er seinen Kopf und geh rückwärts von ihr weg. Währenddessen normalisierte sich sein Gesicht auch wieder. "Geh aus meinem Zimmer raus, Riley", verlangte er von ihr, als er sich nun umgedreht hatte und zum Fenster ging. Es war wohl das Beste, wenn er morgen Damon aufsuchen und bei ihm bleiben würde. Schließlich hatte er ihm ja seine Hilfe angeboten.... Da würde da sicher gehen.
Jeremy schaut in die schwach Spiegelung von sich. Er beobachtete sein Gesicht nun dabei, wie es sich erneut veränderte und er lachte leise auf. "Am alten Friedhof lauerte mir ein Typ auf. Er gab mir sein Blut und brach mir das Genick. Aber du wirst mir eh nicht glauben also..." Er zuckte nur mit den Schultern, ohne sich noch mal umzudrehen. "Geh raus Riley, ich will dich nicht mehr sehen!"

Er sah ihre Silhouette ganz schwach in der Spiegelung des Fensters. Es war so klar, das sie nicht einfach nachgeben und abhauen würde. Sie war halt eine Gilbert. Stur. Elena war genau so, und er auch. Das hatte er ja am Morgen super gut bewiesen, als er letzten Endes doch abgehauen war. "Nimm deine Hand weg und verschwinde aus meinem Zimmer, bevor ich etwas tu das mir leid tut!", sagte er nachdrücklich zu ihr, bevor sie zu ihm sprach. "Ich bin nicht Geisteskrank, Riley!", knurrte er nun wieder, bevor er sich doch zu ihr umdrehte. Sein Blick war ausdruckslos, aber, er sah ihr so tief es ging in ihre Augen. "Verschwinde aus meinem Zimmer, oder ich werde dich beißen!", drohte er ihr. Das er sie beeinflusste, falls sie kein Eisenkraut nahm, war ihm gar nicht bewusst.

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