
Stille. Wie jeden Morgen umgab die junge Elena diese unerträgliche Stille in der Früh, die sie nicht gewohnt war. Früher war immer schon ein wenig los, man hörte das Geschirr in der Küche klirren, die Stimmen zweier wunderbarer Eltern. Nun war nur noch diese Stille da. Jenna schlief vermutlich noch, hatte erst später eine Vorlesung und die liebevolle Tante der beiden Geschwister wusste nur zu gut, wie verantwortungsbewusst Elena war. Langsam stieg die schöne Brünette aus ihrem weichen Bett, verschwand sofort ins Bad und kämmte ihr langes, seidiges braunes Haar, schminkte sich dezent wie immer und sprang in ihre Klamotten, ehe sie kurz an Jeremy's Zimmer vorbeiging und daran klopfte, "Aufstehen, Jer! Wir haben Schule!!", merkte sie deutlich an und ging leichtfüßig die Treppen hinunter zur Küche. Schnell auf die Kaffeemaschine gedrückt, zwei Tassen und Schüsselchen herausgeholt. Kurz blickte sie zur Türe und schrie erneut, "JEREMY? WAS IST JETZT?!", nebenbei füllte sie ihre Schüssel mit ein wenig Cornflakes und fügte Milch hinzu, ehe sie sich einen Löffel in den Mund schob und auf ihren kleinen Bruder wartete.

Schon seit einiger Zeit, lag der kleine Gilbert in seinem Bett und starrte an die Decke. Die Bettdecke lag nur noch zur Hälfte auf ihm, weil er sie in der Nacht wohl wieder von sich getreten hatte. Er war noch nicht ganz auf'm Damm, was wohl eher weniger damit zutun hatte, dass es noch früh und er noch recht müde war. Der Joint, den er gestern mit seinen Leuten auf dem alten Friedhof geraucht hatte, war dann wohl doch zu viel des Guten. Aber anders hielt er das alles nciht aus. Diese Leere, die Schlafprobleme, seine besorgte Schwester und seine Tante... Früher war er recht gut in der Schule, doch nach dem Ereigniss, was Jeremy so aus den Bahnen riss, driftete er ab. Daher auch die Besorgnis seiner SChwester und Jenna. Aber was solls? Er hatte ja seine Mittelchen, die auch nicht unbekannt bei seiner Familie waren.
Elenas Stimme drang durch die Tür, und nur schwermütig richtete er seinen Kopf zur der Geräuschquelle. Schule... Er war sich unsicher, ob er nun wirklich gehen sollte. Elena würde die meiste Zeit wieder an seinen Versen hängen und ihm nachsteigen. Schließlich hätte es ja sein können, das Jeremy in der Schule kifft. Was er letzten Endes ja auch tat... Aber eigentlich ging es Elena auch gar nichts an. Wieso interessierte es sie überhaupt, ob er ein pflanzliches Mittel konsumierte oder nicht?!; Moment... Er vergaß - Sie war ja besorgt... Erneut drang ihre Stimme zu ihm durch, dieses mal aber nicht so geduldig. Ein Blick auf die UHr verriet ihm, das sie wirklich nicht mehr viel Zeit hatten. Er würde heute nicht gehen. Nur wie er das Elena beibringen sollte, beziehungsweise, wie er sie davon überzeugen konnte, war ihm noch ein Rätsel. Seufzend stand er aus seinem Bett auf und streckte sich. Die Mühe sich anzuziehen machte er sich gar nicht erst. Er blieb einfach so wie er war. In Boxershorts und Shirt. "JA JA, ICH KOMME!", rief er nach unten, bevor er endlich seinen Arsch in bewegung setzte und die Treppen hinunter stieg, nachdem er sein Zimmer verlassen hatte.
Natürlich hatte Elena schon alles bereit gestellt. Kaffee, der schon brauchbar war, und Müsli. Er blieb im Türrahmen stehen und lehnte sich gegen diesen, als er auch schon seine Arbe vor der Brust verschränkte. "Sag meinen Lehrern ich sei krank...", begrüßte er sie träge und schloss für einen kleinen Moment die Augen. 'Widerstand in 3...2...1...', drang es nur leise durch seine Gedanken.

Diesen Tag hatte Elena lange gefürchtet. Sie wollte selbst doch genauso wenig in die Schule gehen wie ihr kleiner Bruder, doch wusste sie einfach, dass es an der Zeit war. Das Leben musste weitergehen, egal wie hart es sein wird. Sie mussten sich beide ihren alten Schulkameraden, ihren Freunden stellen und wie das sein würde, war klar. Grauenvoll. Die bemitleidenden Blicke, die Anteilnahme, die sie schon oft genug in den vergangenen Wochen hören mussten und jetzt sollte das alles einfach vorbei sein. Die tiefe Wunde würde niemals wirklich schließen, doch würde sie erneut aufgerissen werden, durch jeden einzelnen Blick über die beiden Geschwister, die nun elternlos sind. Seufzend dachte die brünette Schönheit über all das Vergangene nach, über all die Erinnerungen, wie es damals war. Wie ihre Mutter sie am Morgen herzlich in die Arme schloss, wie sie ihr Mut zuredete, falls sie vor einem Test ein wenig Sorgen hatte. Wie sehr Elena all das vermisste. Sie hatte Jenna, die ihr eine unglaublich große Stütze war, ihren Brüder, der einfach nur Schwachsinn im Kopf hatte und von dem sie natürlich über seine Probleme Bescheid wusste, die sie am heutigen Morgen auch ansprechen würde - würde er irgendwann herunterkommen. Ihr Blick fällt kurz auf die Wanduhr und ungeduldig tippte sie mit ihren Fingern an der Müslischüssel, ehe sie brummte, "JEREMY!", und tatsächlich eine Antwort ihres Bruders, der kurz Zeit später auch endlich bei ihr war. Vorwurfsvoll blickte sie schon in Richtung Tür als sie ihn die Treppen hinuntergehen hörte, doch weiteten sich gleich ihre Augen, als dieser in seinem Schlafanzug - sofern man es so bezeichnen kann - auftauchte. Bevor sie auch nur irgendetwas sagen konnte vernahm sie auch schon seine Worte, die sie erst einmal zum Schweigen brauchten. Eine gute Minute blickte sie ihn geschockt an, ehe sie den Kopf schüttelte und sich ihm Bruder näherte, "Nein, Jeremy. Du gehst heute in die Schule! Wir... müssen weiterleben, Jer... Ich weiß doch selbst, wie schwer dir das fällt, aber.. wir müssen heute in die Schule... Also los.. Zieh dich an. Bitte.", ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie wusste, dass sie mit lauter Stimme heute gar nichts erreichen würde, "Tu es für Mom und Dad...".

Weiter zu leben war kein Problem, da er ja wusste, wie er es lebenswert machen konnte. Daher hatte der Teenie vielleicht nicht die Gleichen Probleme vor Augen, wie Elena. Würde er heute zur Schule gehen, würde er einfach allen aus dem Weg gehen, um eben nicht diese Blicke zu erhalten, vor denen Elena sich so fürchtete. Er würde sich einen Rauchen, runterkommen, abschalten und seine Zeit absitzen, bis die Schulklingel zum Feierabend läuten würde. Aber von Nöten war es heute ja eh nicht.
Er beobachtete seine Schwester, die auf verständnisvoll machte, obwohl sie ihm lieber den Kopf abreißen würde. Warum konnte sie ihn mit dieser Tour niht einfach in Ruhe lassen? Ihn zu bedrängen war sicherlich auch nicht gerade sehr hiflreich, aber dennoch tat sie es. Tat für Tag. Er trauerte anders als sie, und seine Art zu trauern sah eben so aus, das er Drogen konsumierte.
Sein Körper spannte sich an und er richtete sich auf, als seine SChwester auf ihn zu kam und begann zu reden. Seine Augen verdrehte er nur genervt, als sie ihm damit kam, das sie Beide weiter leben und zur Schule mussten. Gerne hätte er etwas darauf gesagt, etwas, das sicherlich nicht sehr nett war, aber zum Glück ließ er es ja bleiben. "Elena...", setzte er an, als er plötzlich zum schweigen gebracht wurde, dank ihrer letzten Worte. Tief atmete er ein, und kurz schlich sich ein Audruck von Wut auf sein Gesicht, der aber auch verflog, zumindest äußerlich. "Mum und Dad sind tot.",begann er ruhig, aber irgendwie auch kühl, "Die Beiden interssiert es jetzt nicht mehr, ob ich zur Schule gehe oder nicht. Und mal davon abgesehen lebe ich ja! Schließlich stehe ich hier und rede mit dir, oder?" Okay, er wusste wie ihre Worte vorher gemeint waren, aber trotzdem musste es einfach raus. "Ich gehe heute nicht, ich fühl mich nicht gut", log er dann einfach, ohne eine Miene zu verziehen.

Drogen, Alkohol oder sonstige Dinge waren keine Dinge, die einem das Leben lebenswert machten. Sie versüßten einem das Leben vielleicht für ein paar Stunden und danach ist alles genauso schrecklich wie vorher - wenn nicht sogar noch schlimmer. Man konnte diese Gefühle nicht loswerden, konnte ihnen nicht entkommen, egal wie gerne man es tun wollte, doch beide waren alt genug, trauerten lang genug, um nun weitermachen zu können, um nun wieder in ihren Alltag zu finden. Dazu gehörte auch die Schule und er könnte diesen Blicken ebenfalls nicht entkommen, egal, wann er sich blicken lassen würde, man würde ihm diese Blicke zuwerfen, wie auch Elena. Beide könnten gemeinsam durch diesen schweren Tag gehen, doch stellte sich ihr Bruder quer - anders erwartet hatte sie es wirklich nicht.
"Mach... es uns nicht so schwer, Jer... Wir müssen da heute durch, gemeinsam.", versuchte sie weiterhin auf ihn einzureden, sah ihm die Anspannung jedoch sofort an. Sie verstand ihn, natürlich tat sie das, doch musste er endlich ein wenig Verantwortung zeigen. Seine Worte waren jedoch zu hart gesagt. Ihr waren diese Dinge natürlich bewusst, aber er sollte nicht so sprechen. "HÖR AUF. Hör auf so zu sprechen... Ich weiß, dass...", tief atmete sie ein und aus, ihr Blick war starrend, an Jeremy vorbei, "dass sie tot sind...". Einen Moment schwieg sie und versuchte gerade all ihre Gefühle nach hinten zu schieben und ihrem Bruder eine große Schwester zu sein. Kurz räusperte sie sich und blickte Jeremy erneut an. "Du gehst zur Schule. Keine Widerrede, Jeremy. Ich lasse es nicht zu, dass du dir dein Leben verbaust! Es geht dir so schlecht, dass du dich mit irgendwem triffst und wieder Drogen nimmst, nicht?! Nein, Jer. DU gehst heute in die Schule und wenn ich dich persönlich hinschleifen muss!".

Aber diese paar Stunden waren noch immer besser als nichts. Würde sie es so machen wie er, könnte sie es nachvollziehen und wahrscheinlich auch viel viel besser verstehen.
Sie stand nun vor ihm, und noch immer war er körperlich total angespannt. Er rechnete jetzt gerade damit, das sie ihn gleich umarmen würde, oder sowas in der Art - Daher auch die Ansapnnung. Körperkontakt war nicht gerade geil, es sei denn, er hatte gerade Sex mit Vicky... Dann war es natürlich etwas anderes. Er hörte sich ihre Worte an, und auch den kurzen Ausraster, ohne irgendwas dazu zu sagen. Er wollte sie ja nicht komplett in den Wahnsinn treiben, oder fies zu ihr sein. Er wollte einfach in Ruhe und allein gelassen werden, das würde ihm mehr helfen, als eine Schwester, die ihn bedrängt. "Wer sagt denn eigentlich das ich Drogen nehme?!" Künstlich regte er sich auf, da Elena ihn ja noch nie mit eigenen Augen gesehen hat, wie er kifft oder so. Sie hat es nur erzählt bekommen und sah halt nur das offensichtliche. Aber ein 100%iger Beweis war das nun nicht... "Und ich gehe nicht!", redete er dann weiter, bis er sich dann auch schon wieder umdreht, um in sein Zimmer zu gehen.

Sie würde gar nicht erst damit anfangen und Jeremy sollte schleunigst damit aufhören. Es brauchte niemandem etwas und er sollte wissen, dass es sicherlich nicht gesund ist. Aber wer war schon Elena? Sie war nur seine ältere Schwester, die mehr oder weniger Schuld am Tod der Eltern hatte. Gab sie sich die Schuld dafür? Ja, das tat sie und es sollte auch niemanden wundern. Sie war diejenige, die an einem gemeinsamen Familienabend unbedingt auf eine Party gehen musste und zu viel trank, sich dazu noch mit Matt stritt und so jemanden brauchte, der sie nach Hause fährt. Ihre Schuld war es, dass ihre Eltern am Tag ihres Todes noch einmal mit dem Auto losfuhren und gemeinsam den Unfall bauten. Alles war Elena's Schuld und genau deswegen musste sie versuchen Jeremy auf den rechten Weg zu bringen - wieso verstand er sie nicht? Wieso versuchte er es nicht wenigstens?
Wenn sie schon die Schuld trug, dass er seine Eltern verloren hatte, musste sie ihm die Schwester sein, die ihm hilft, die ihn von diesen Drogen herunterbekommt und natürlich konnte sie sich nicht sicher sein diesbezüglich, doch konnte sie es sich denken. Dumm war Elena nun wirklich nicht. "Es muss niemand sagen, Jeremy. Das ist doch offensichtlich. Wie oft kommst du zugedröhnt nach Hause?! Langsam... reicht es mir, Jer. Wir sind eine Familie und wir müssen zusammenhalten, also reiß dich zusammen und bring diesen verdammten Tag hinter dich!", wütend zischte sie ihn an, doch war in ihrer Stimme auch deutlich die Verzweiflung zu hören. Sofort lief sie ihm jedoch nach und stellte sich vor ihren Bruder, die Arme verschränkt, "Du gehst in die Schule. Aber... wenn wir schon dabei sind in dein Zimmer zu gehen... soll ich nachsehen, wo du dein... Gras oder sonst etwas versteckst?!".

Sich selbst die Schuld zu geben war auch nicht besser als das, was Jeremy tat. Sich die Schuld zu geben machte vieles nur noch schlimmer, zu mal er Elena nicht einmal die Schuld gab. Es ist nun mal passiert, und da konnten Beide nichts dran ändern, und sie sollte ihr Leben weiter leben, wie Elena es selber auch gesagt hatte. Nur sollte sie es unterbinden in sein Leben hereinzufuschen. Sie konnte so viel mit Engelszungen reden wie sie wollte, so wirklich würde er eh nicht auf seine große Schwester hören. Und mit ihrer Fürsorglichkeit würde sie es höchstens schaffen, den noch 15 jährigen noch mehr zu verschrecken. Also war ihr benehmen eher Kontraproduktiv. Aber das wollte sie ja nicht einsehen.
Oh oh, die liebe und nette Elena verschwand nun von der Bildfläche, das würde sicherlich noch lustig werden. Auch die Geduld einer Elena Gilbert hatte mal ein Ende. Nur zu doof, dass sie versuchte einen 15 jährigen zu erziehen. Das schaffte ja nicht mal deren Tante so wirklich. Was aber auch daran lag, das er es gerade einfach nicht wollte. "Das wird mir jetzt echt zu blöd!", sagte er so locker dahin und ließ sie stehen.
Aber natürlich konnte Elena auch jetzt nicht locker und ihn in Ruhe lassen, nein. Sie musste sich ihm in den Weg stellen und weiter auf ihn einreden, weil sie ja einfach nur das Beste für ihn wollte, und sowas. "ELENA!, brummte er jetzt auch etwas lauter, die Hände mit der Handfläche abwehrend zu Elena gehalten. "Ich hab kein Bock und ich werde nicht gehen! Und selbst WENN du was findest", sein Ton wurde jetzt auch immer mehr genervter und verlor an Gleichgültigkeit, "denkst du echt, das ich deswegen aufhören würde oder nicht an neues Zeug käme? Du kannst mich nicht 24 Stunden am Tag bewachen, oder mir Hausarrest geben! Kümmer dich einfach um deinen Kram und lass mich in Ruhe!", zum Ende hin wurde er dann auch etwas lauter, bevor er die Hände dann fallen ließ und zurück in die Küche ging, da Elena ihn ja den Weg versperrte.
Genervt setzte er sich auf einen der Hocker und zog einen Kaffee zu sich, den er auch in großen Schlücken trank. Die Ellbogen stützte er auf die Arbeitsfläche und starrte einfach nur gerade aus, aus einem der Fenster.

Natürlich machte es das alles nicht einfacher sich die Schuld zu geben, doch war Elena in diesem Punkt schon immer die Größte. Sie würde sich wohl für alles irgendwann die Schuld geben und wie man es auch hindrehte, ja, sie sah es einfach so, dass sie die Hauptschuld traf. Der Familienabend war ihr doch stets so unglaublich wichtig gewesen und dann lässt sie ihn für eine dumme Party ausfallen. Wieso musste sie nur so selbstsüchtig sein? Es war wirklich nicht gut Elena lange alleine zu lassen, sonst würden ihr noch andere Dinge einfallen, was sie alles verschuldet hatte. Als wären ihre Schuldgefühle nicht so schon groß genug. Doch half ihr ihr Bruder gerade an etwas anderes zu denken und die Ursache des Unfalls für einen Moment zu vergessen. Doch wäre es ihr lieber gewesen ihre Freundinnen hätten sie auf andere Gedanken gebracht, sei es über neue Jungs schwärmen, über die diesjährigen Lehrer zu lästern, irgendetwas, was sie zum Lachen bringen könnte. Aber nein, es war nur ihr Bruder, der einfach nicht einsehen wollte, dass es ihr sein Wohlbefinden wichtig ist. "SO redest du NICHT mit mir, Jeremy Gilbert!", schrie sie ihm wütend entgegen, "Ich lass dich nicht in Ruhe weil du mein BRUDER bist und nur dummes... gefährliches im Kopf hast! Wohin soll das führen? Was nimmst du alles? Drogen? Tabletten? Find ich dich irgendwann auf einer Parkbank? Tot? Wegen einer Überdosis?! Wieso begreifst du nicht, dass es mir WICHTIG ist, dass DU MIR WICHTIG BIST?!", ja, sobald die Gefühle mit im Spiel waren und gerade natürlich ihr Bruder, konnte die sonst so ruhige Elena auch ein wenig lauter werden. Im gleichen Moment tat ihr ihr Ton jedoch schon wieder Leid und seufzend folgte sie dem fünfzehnjährigen in die Küche. "Jeremy... bitte... tu mir heute einfach den Gefallen.. der Unterricht ist heute noch nicht allzu... schlimm... also... komm. Zieh dich an und gemeinsam gehen wir in die Schule...", ein warmes Lächeln schenkte sie ihm und natürlich hoffte sie auf sein Verständnis.

Ja, sie war ja so egoistisch, weil sie wie ein Mädchen handelt, das nun mal 18 ist. Stimmt. Dann waren viele andere Menschen aber auch selbstsüchtig, wenn die keinen Familienabend mitmachen wollen und lieber feiern gehen.
Auch wenn es nicht seine Absicht gewesen war sie abzulenken, besonders nicht so, konnte sie doch froh sein, das es nun mal so war. So machte sie sich wenigstens nicht wegen sich selbst fertig. Das war schon mal ein Anfang. Und vor allem auch besser.
Er konnte es echt nicht mehr hören. Wie oft musste er sich diese Sprüche in letzter Zeit über sich ergehen lassen? Vielleicht war es doch besser, wenn er einfach in die Schule ging. So hatte er Elena wenigstens für ein paar Stunden nicht am Hals. Oder er haute einfach in der Schule ab. Vicky hatte sicher auch keine Lust. Dann konnte Beide einfach zum alten Friedhof gehen, chiln und später bei ihr vögeln. Das war doch ne bessere Aussicht als das, was er sich jetzt hier geben musste. Die Art und Weise, wie sie ihm ihre Worte entgegen brachte, führte nur dazu, das er auch wütender wurde. Aber hingegen ließ es nicht raus, nein. Er machte einfach komplett dicht und ignorierte sie. Wenn sie meinte ihn zu nerven, musste sie mit dem Konsequenzen leben. Er musste ebenfalls mit Konsequenzen leben, das war ihm bewusst. Und die würde er auch in Kauf nehmen, oder sich rauswinden, irgendwie sowas.
"Boah meine Fresse!", schoss es aus ihm heraus, als Elena ihm wieder nachgelaufen war und auf ihn einredete. "Ist gut, okay?!", donnerte er ihr entgegen. "Ich zieh mich an und geh zur Schule. Damit du beruhigt bist und ich meine Ruhe habe!", sprach er im Anschluss weiter. Seufzend sprang er vom Hocker auf und schon diesen heran. "Bis gleich!", nuschelte er, rannte nach oben in sein Zimmer und verschloss die Tür von innen.
In seinem Zimmer lehnte er sich für einen Moment gegen die Tür und schloss die Augen. 'Ich will doch einfach nur meine Ruhe und alleine sein', dachte er sich sehnsüchtig. Kurz ertappte er sich selbst dabei, wie er an seine Eltern denken musste, und was sie wohl über sein Verhalten sagen würden, als ihm auch schon eine Träne über die Wange rann. 'Aus!', schrie er sich selbst im Kopf an, ehe er sich von der abstieß und die Träne mit etwas Wut von seiner Wange wischte. Er wollte nicht zeigen was er fühlte, besonders nicht Elena. Da war es einfach besser so zu handeln und zu sein, wie es gerade nun mal war.
Die Musik laut gestellt, zog er sich schnell um, wusch sich und packte irgendwas in seine Tasche, damit diese befüllt aussah. Aus einem Kästchen auf seinem Schreibtisch, nahm er sein Dope und steckte es in die Hosentasche, bevor er er runter zu Elena rannte. "Können wir nun?", fragte er sich wieder ruhig.

Sie glaubte nicht wirklich, dass sie ihn dazu bringen könnte, ihn überreden könnte zur Schule zu gehen. Ihr Bruder war überaus stur und es war ermüdend ihn dazu zu drängen etwas richtig zu tun, vor allem natürlich, weil sie wusste, wie grauenvoll er sich fühlen musste und dass es ihm genauso wie ihr erging. Denn auch Elena wollte zwar einerseits ihre Freunde wieder sehen. Bonnie, Caroline und natürlich auch Matt, zum anderen jedoch würde sie viel lieber ihren Eltern einen 'Besuch' abstatten und sich an den Grabstein ihrer geliebten Eltern anlehnen, ihre Gedanken und Gefühle in das grüne Tagebuch verewigen und versuchen die Welt um sich herum zu vergessen. Ihre Trauer zu vergessen, jedoch wusste sie, dass dies nicht so einfach war, wie es wirkte. Die Hoffnung, ihre Worte würden zu ihrem Bruder durchdringen, er würde ein wenig Verständnis und Einsicht zeigen, war groß und dennoch überraschte er sie mit seinen Worten, überraschte sie indem er klein bei gab. Liebevoll und dankend lächelte Elena ihren kleinen Bruder an und legte ihre Hand an seine Schulter, "Danke, Jeremy... Ich will doch nur dein Bestes.", fügte sie hinzu, ließ ihn nach oben gehen und hörte natürlich die laute Musik, die Tante Jenna sicherlich weckte, woraufhin Elena nur den Kopf schütteln konnte. Ach Jeremy... wieso redest du nicht einfach mit mir... Ich bin seine Schwester. Er sollte doch wissen er kann mit mir über alles sprechen., natürlich zerbrach sie sich gleich wieder ihr hübsches Köpfchen darüber, fragte sich unter anderen, ob sie jemals irgendetwas falsch machte, dass er ihr seine Gefühle nicht anvertrauen konnte, doch ja. Jungs in seinem Alter würden wohl niemanden von den Gefühlen berichten und erst recht nicht der älteren Schwester, die nur eine Nervensäge war. Ihren Kaffee leerte die Brünette in einem letzten Zug und stellte sogleich ihre Tasse, sowie die Schüsseln in die Spülmaschine. Anschließend blickte sie aus dem Fenster und gab sich wieder ihren Gedanken hin, ehe ihr Bruder sie aus diesen heraus riss. "J-ja, ich bin fertig. Ich komme schon.", merkte sie in einem warmen Ton an und begab sich direkt zu Jeremy, schlängelte sich an diesem vorbei und trat zur Tür hinaus um gemeinsam mit ihm zur Schule zu gehen...


![]() 0 Mitglieder und 55 Gäste sind Online Besucherzähler Heute waren 55 Gäste online. |
![]()
Das Forum hat 291
Themen
und
660
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: Besucherrekord: 54 Benutzer (vor einer Minute). |
![]() | Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen |